Glasfasernetz für alle Schulen

Ministerin Sinemus überreicht Absichtserklärung an Landrat

Von Sabine Gorenflo

Die Hessische Digitalministerin Kristina Sinemus ist immer wieder ein gern gesehener Gast, „denn wenn wir uns sehen, dann gibt es immer einen Förderbescheid oder eine Übergabe an Fördermitteln“, sagte ein gut aufgelegter Landrat Michael Köberle (CDU) am Dienstag in der Wilhelm-Knapp-Schule (WKS). Denn planmäßig konnten der Landkreis Limburg-Weilburg und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden im vergangenen Jahr den sogenannten zweiten Bauabschnitt zum Breitbandausbau realisieren. In diesem Projekt wurden unter anderem alle Schulen im Landkreis mit Glasfaseranschlüssen sowie noch unterversorgte Gewerbe- und Wohngebiete mit schnellem Internet versorgt.

Die Ministerin überreichte an den Landrat einen sogenannten „Letter of Intent“, eine Absichtserklärung, mit der sich die Region Frankfurt/Rhein Main zu einem regionalen Kooperationsprojekt beim glasfaserbasierten Breitbandausbau bekennt.

„Der Abschluss des zweiten Bauabschnitts, mit dem nun alle Schulen im Kreis an das Glasfasernetz angeschlossen sind, dient zugleich zur Initialisierung eines dritten Bauabschnitts“, sagte Köberle. Mit dem neuen Vorhaben sollen jetzt weitere 1656 Unternehmen in 48 Gewerbegebieten und 252 noch vorhandene weiße Flecken mit FTTB/H (Glasfasern bis ins Gebäude und die Wohnung) erschlossen werden. Köberle freute sich, dass die Landesregierung auch diesen Ausbau mit bis zu rund 7,8 Millionen Euro unterstützt. Der Bund beteilige sich mit rund 9,8 Millionen Euro und der Landkreis selbst mit etwa zwei Millionen Euro.

Gefeiert wurde am Dienstag aber auch der Anschluss aller Schulen im Kreis an das Glasfasernetz an der Weilburger Schule. „86 Lehrkräfte bilden hier rund 1500 Schüler und Auszubildende aus und das zunehmend unter Einsatz von digitalen Technologien und Datennetzen“, sagte Schulleiterin Ulla Carina Reitz.

„Beim Netzausbau in Hessen geht es kontinuierlich voran; wir haben einen klaren Kurs und verfolgen konsequent das Ziel, bis 2025 flächendeckend Gigabitanschlüsse bereitzustellen“, sagte Sinemus. Ziel sei es, internationale Wettbewerbsfähigkeit für ansässige Unternehmen herzustellen und Schulen in die Lage zu versetzen, alle Schüler unter Anleitung ihrer Lehrkräfte an digitale Medien heranzuführen, ihnen die Chancen und Perspektiven neuer Technologien zu eröffnen und letztlich auf ein Leben und Arbeiten in der digitalisierten Welt vorzubereiten, hob die Ministerin hervor. Wichtig war der Ministerin beim Besuch der WKS zu sehen, wie die Schüler das schnelle Internet nutzen.

Lehrer Martin Schäfer und die Schüler Waqas Chaudhary und Moritz Braun stellten der Ministerin die Fahrradreparaturstation vor, die sie selbst mit ihrer Schülerfirma „Quick fix“ produzierten. Zur Anwendung kamen auch Datenbrillen, die Informationen zum Sichtfeld des Benutzers hinzufügen und über dynamisch agile Medienbildungskonzepte verfügen. Sinemus ließ es sich nicht nehmen, selbst eine dieser Brillen auszuprobieren. An dieser Station haben Radfahrer die Möglichkeit, leichte Reparaturarbeiten auszuführen.

„Mit unserer Gigabitstrategie nehmen wir die weitere Verbesserung der digitalen Infrastruktur in den Blick; wir sind in Hessen bereits sehr gut aufgestellt und beim Breitbandausbau in hervorragender Position und wir werden weiterhin zuverlässig in die Zukunftsfähigkeit unserer Landes investieren“, versprach die Ministerin. Allein in dieser Legislaturperiode stünden 270 Millionen Euro für den Gigabit- sowie weitere 50 Millionen Euro für den Mobilfunkausbau zur Verfügung. Im Landkreis seien auch bereits neben 100 bewilligten öffentlichen WLAN-Hotspots 54 Mobilfunkstandorte neu gebaut oder modernisiert worden.

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