Online-Distanzunterricht: Schulleiterin Dr. Ulla Reitz im Interview

Was ist Ihre persönliche Meinung zur Digitalisierung?

Dr. Ulla Reitz: Da ich ein optimistischer Mensch und bin ich überzeugt, dass der technische Fortschritt durch die Digitalisierung den Menschen zu Gute kommen kann. Für mich ist die Digitalisierung eine Entwicklung, die von uns allen gestaltet werden kann und muss. Ziel dieser Entwicklung muss sein, dass soziale Teilhabe gelingt und jede und jeder künftig mit den vielen digitalen Anforderungen, die an uns herangetragen werden, umgehen kann. Ich denke da an das Anfertigen einer Steuererklärung, an das Anmelden eines Autos, die Anforderung eines Personalausweises etc. Insbesondere die Pandemie hat in allen Lebensbereichen dazu geführt, dass viele Dinge, die man vorher wie selbstverständlich vor Ort, in Präsenz, erledigen konnte, nun auf Distanz online erledigt werden müssen. Ich glaube nicht, dass sich dieses Rad wieder zurückdreht.  

Wie erleben Sie als Schulleiterin und Lehrerin den online gestützten Distanzunterricht an der Wilhelm-Knapp-Schule in diesem Schuljahr? 

Dr. Ulla Reitz: Als Schulleiterin kann ich sagen, dass wir uns bereits im März 2020 für die Nutzung einer professionellen Lehr- Lernplattform mit integriertem Videokonferenzsystem (MS Teams) entschieden, nachdem das landesweite Schulportal – bis auf die elektronische Klassenbuchfunktion – völlig überlastet war und bis heute weitgehend auch noch ist.  

Dank einiger junger Kolleginnen und Kollegen konnte das komplette Kollegium sehr schnell für dieses von uns gewählte System fortgebildet werden – natürlich online, in Distanz und so wurden alle Lehrer in die Lage versetzt, einen guten online gestützten Distanzunterricht anbieten zu können. Bereits im Frühjahr 2020 war nämlich abzusehen, dass eine zweite Welle der Covid-19 Infektionen im Herbst und Winter 2020 bzw. 2021 auf uns zukommen würde. Von daher haben wir sofort nach den Sommerferien alle Schülerinnen und Schüler in unsere Lernplattform mit entsprechenden Übungen eingebunden. In Zeiten des Lockdowns werden alle Schülerinnen und Schüler aktiv laut Stundenplan mit Hilfe dieses Systems erfolgreich beschult.  

Letzteres verdanken wir auch der Tatsache, dass der Schule seitens des Schulträgers ipads zur Verfügung gestellt wurden. Dabei sind Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler beim Lehren und Lernen für die einzelnen Fächer durchaus sehr kreativ. Unterricht kann interaktiver und spannender gestaltet werden.  

Als Lehrerin und Schulleiterin erlebe ich unsere Lehr- und Lernplattform MS Teams als sehr positiv: Der Kontakt zu meinen Schülerinnen und Schüler ist durch die Applikation des Videokonferenzsystems in MS Teams immer noch unmittelbar, im Gegenteil, hier haben mehr junge Menschen Mut, sich in einer Fremdsprache zu äußern. Aufgaben und Hilfestellungen können auf der Lernplattform eingestellt werden, dort seitens der Lehrer auch wieder abgerufen werden, ein Feedback kann hinterlegt werden und vieles mehr. Konferenzen können über dieses System sehr stabil stattfinden, so dass ich persönlich es als eine ganz große Hilfestellung empfinde.  

Regelmäßige Befragungen zeigen, dass alle Beteiligten mit dem so gestalteten Unterricht zufrieden sind.  

 

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